GSP und Senioren gehen gemeinsam digital

GSP-Schüler geben Digitalkurs für Schönberger Senioren. Volle Motivation für ältere Menschen.

In Schönberg drücken seit einigen Wochen über zwanzig Senioren wieder die Schulbank. Immer mittwochs klingelt für sie pünktlich um 13.30 Uhr die Schulglocke. Auf dem Stundenplan steht für die wissbegierigen Senioren ein Digitalkurs. Unterrichtet werden sie in einem modernen Klassenraum von den hoch motivierten Schülern der Klasse 10d der heimischen Gemeinschaftsschule Probstei (GSP). Das Projekt ist eine Erfolgsgeschichte.

Schon vor einigen Jahren hatte Hans-Jürgen Ehmke vom Schönberger Seniorenbeirat die Idee, einen Digitalkurs für ältere Menschen anzubieten. Bei der GSP in Schönberg stieß er schon damals auf offene Türen und Ohren, ein erster erfolgreicher Kurs konnte starten. Das Projekt schlief coronabedingt in den Folgejahren ein und lebt nun wieder groß auf.

Da sitzen die Senioren nun erstmals seit vielen Jahren wieder auf dem Schülerstuhl, sie haben ihr eigenes digitales Endgerät mitgebracht, Laptops, Handys und Tabletts sind dabei. Neben ihnen sitzt jeweils ein Schüler der Klasse 10d, der Unterricht ist ganz individuell auf die verschiedenen persönlichen Bedarfe der Senioren abgestimmt. Sie können Fragen stellen und sich die Handhabung ihrer digitalen Geräte erklären lassen.

In einer Ecke des Klassenraums sitzen Klaus Birkner und Yasin Alhamdo ganz vertieft vor einem Handy. In aller Ruhe, emphatisch und mit viel Verständnis erklärt Yasin „seinem Schüler Klaus“ die verschiedenen Funktionen und Tasten. „Es macht wirklich viel Spaß, den älteren Menschen helfen zu dürfen und ich lerne auch immer dazu, wenn mir Klaus Lebensweisheiten mit auf den Weg gibt“, sagt Yasin und sein „Schüler Klaus“ ergänzt, „ich genieße die exzellente Nachhilfe von Yasin. Die Schönberger Schüler, unsere Lehrer, sind stark motiviert und kompetent“, so Klaus Birkner.

Das kann Klassenlehrerin Antje Majewski nur bestätigen. „Ich erlebe alle meine Schüler als Lehrende mal ganz anders. Sie sind begeistert. Beide Seiten, die Schüler und die Senioren, lieben dieses Projekt. Es ist viel wertvoller als manch anderes in der Schule und ich bin wirklich richtig stolz auf meine tolle Klasse, dass sie sich so wunderbar engagiert“.

Und häufig bleibt es bei so viel Engagement und Herzblut dann auch nicht nur bei den digitalen Inhalten. „Heute hat mir meine Seniorin sehr emotional viel auch aus ihrem privaten Leben erzählt. Ich verstehe jetzt auch viel besser, warum ältere Menschen noch so viel Schwierigkeiten mit der Digitalisierung haben. Es ist herzerwärmend zu sehen, wie Kleinigkeiten, die für unsere Generation selbstverständlich sind, so viel Dankbarkeit erzeugen können“, sagt Nele Zezelic aus der 10d. Und Mitschülerin Mia-Sophie Schönfeldt sagt: „Wir können unseren Senioren etwas beibringen und sie dadurch glücklich machen, das ist so wertvoll.“

Bei so viel positiven Rückmeldungen hat die Klasse 10d der GSP und Klassenlehrerin Antje Majewski nur einen Wunsch: „Wir müssen dieses Projekt fest in unserem Schulprogramm integrieren und etablieren.“ Das stößt bei der Schulleitung und beim Schönberger Seniorenbeirat ganz sicher auf offene Türen und Ohren. (Lü)

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