Stützpunktkonzept

Konzept des Stützpunktes am Schulzentrum Schönberg
Information zum Konzept des Stützpunktes (Oase/Trainingsraum) der Gemeinschaftsschule Probstei

1. Grundlagen

An der Gemeinschaftsschule Probstei und den anderen Schulen des Schulstandortes Schönberg regeln drei Grundregeln das allgemeine Zusammenleben und das Unterrichtsgeschehen:

  • Jede Schülerin und jeder Schüler hat das Recht, in Ruhe zu lernen.
  • Jede Lehrerin und jeder Lehrer hat das Recht, in Ruhe zu unterrichten.
  • Jeder muss stets die Rechte der anderen respektieren.

Die ersten Regeln umfassen dabei hauptsächlich den Unterricht und eventuell darin auftretende Störungen, sowohl aus Sicht des Schülers als auch aus der Sicht des Lehrers. Die dritte Regel umfasst sämtliche Gebiete des schulischen Zusammenlebens. Sie regelt den Umgang aller beteiligten Personen miteinander und bezieht sich auf Verletzungen körperlicher oder seelischer Art.

2. Zielsetzung des Stützpunktes

Zentrales Ziel des Stützpunktes ist es, bei Verstößen gegen diese Regeln allen Beteiligten einen möglichst praktikablen und effektiven Rahmen zur Lösung anzubieten. Denn natürlich treten im Verlauf des Schultages bei den Schülern der Gemeinschaftsschule Probstei Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme, impulsives und motorisch auffälliges Verhalten, regelwidriges und aggressives Verhalten auf.
Solche Verhaltensweisen verstoßen für alle leicht ersichtlich gegen die drei Regeln. Es ist zentrales Element des Konzeptes, dass das Verhalten auch für den Verursacher nachvollziehbar sanktioniert wird. Den Schülern soll die eigene Verantwortung für ihr Verhalten verdeutlicht werden.
Zusätzlich sind solche auffälligen Verhaltensweisen aus der Sicht der Lehrer, also aus didaktischer Perspektive, Unterrichtsstörungen, die eine gelingende Unterrichtspraxis beeinträchtigen, da sie die Aufmerksamkeit des Lehrers und der Schüler vom Unterrichtsgeschehen auf die Unterrichtsstörung lenken. Dadurch wird der zentrale Auftrag der Schule - die Erfüllung des Bildungsauftrags - erschwert, der Lerneffekt wird gefährdet, die effektive aktive Lernzeit verringert.
Deshalb ist es das Ziel des Trainingsraumes, die Auseinandersetzung mit problematischen Verhaltensweisen aus dem Unterricht zu verlagern.
Deshalb werden Schüler, die

  • den Unterricht bewusst stören,
  • im Unterricht oder in den Pausen gegen die Rechte anderer verstoßen haben,

nach ausdrücklicher Ermahnung in den Stützpunkt geschickt.
Außerdem haben Schüler, die mit Konflikten aus der Schule oder Problemen anderer Art so schwer belastet sind, dass sie dem Unterricht nicht mehr folgen können, die Möglichkeit freiwillig in den Stützpunkt zu gehen.

3. Handeln im Stützpunkt

Im Stützpunkt ist in der Regel von der ersten bis zur sechsten Stunde ein Lehrer anwesend. Die Aufgaben der Teamlehrkräfte sind dabei je nach Anlass des Besuches unterschiedlich.
Kommt ein Schüler aufgrund einer Unterrichtsstörung, so muss er zunächst selbstständig einen Rückkehrplan ausfüllen, um sich über Gründe und Folgen, aber auch andere Handlungsmöglichkeiten Gedanken zu machen. Der Teamlehrer bespricht nach dem Ausfüllen den Rückkehrplan mit dem Schüler.
Ziel ist es hierbei, dem Schüler die eigene Verantwortung für sein Verhalten zu verdeutlichen, aber auch Hilfen anzubieten, damit störendes Verhalten nach Möglichkeit nicht wiederholt wird. Im Anschluss wird der Rückkehrplan mit dem Lehrer besprochen, der den Schüler in den Stützpunkt geschickt hat. So können alle Beteiligten in den Lösungsprozess einbezogen werden, ohne dass der eigentliche Unterricht und die anderen Schüler belastet werden.
Besuchen Schüler wiederholt den Trainingsraum, so werden die Eltern nach drei Besuchen schriftlich informiert, nach fünf Besuchen findet ein Gespräch mit Eltern, Schülern, Klassenlehrer und Teamlehrer statt, in dem individuelle Maßnahmen zur Steuerung des Verhaltens diskutiert und beschlossen werden. Erst nach diesem Gespräch nimmt der Schüler wieder am normalen Klassenunterricht teil. Sollte es  auch danach noch Regelverstöße geben, wird eine Klassenkonferenz einberufen, die über weitergehende Maßnahmen entscheidet.
Kommen emotional belastete Schüler in den Trainingsraum, versucht der anwesende Lehrer mit Trost und Beratung zu helfen. Stößt er hierbei an seine Grenzen, so zieht er die Schulsozialarbeiterin hinzu oder bietet dem Schüler weitere Hilfsmaßnahmen an.