GSP Theater:„Out! – Gefangen im Netz“

„Out! – Gefangen im Netz“

Gelungenes GSP-Theaterprojekt gegen Cyber-Mobbing

Mit dem brandaktuellen Jugendtheaterstück „Out! -Gefangen im Netz“ macht das beliebte Kieler Werftparktheater in diesen Tagen Station an der Gemeinschaftsschule Probstei in Schönberg (GSP). In dem Klassenzimmerstück über Cyber-Mobbing bekommen zehn GSP-Klassen der 8. – 10. Jahrgangsstufe einen ganz eigenen, besonderen und sehr emotionalen Einblick in die Gefahren des Internets. Das Stück geht nah, berührt, geht unter die Haut. Und es ist eine Ein-Mann-Show. Mit einer unnachahmlichen, brillanten Schauspielkunst schlüpft Schauspieler Eirik Behrendt in unzählige Rollen und fesselt seine jugendlichen Zuschauer eine Schulstunde lang in ihrem eigenen Klassenraum.

 

„Am Anfang ist nur dieser Satz. Im Netz. Plötzlich reden alle über dich. Ganz klar, deine Schuld, du hast es schließlich provoziert. Dann tauchen die Bilder auf. Und ein Video. Ein Ende ist nicht in Sicht und du hast das Gefühl zu ersticken. Du willst dem Ganzen ein Ende setzen. Es aus deinem Leben löschen. Aber du kannst nichts löschen. Nichts. Denn das Internet vergisst dich nicht. Was zunächst noch als Aufklärungsunterricht durch den vermeintlichen Polizisten Dominik Stein daherkommt, entpuppt sich schon bald als bittere Realität: Dominik erzählt keineswegs einen Fall aus seinem Polizeialltag, sondern von seiner Schwester Vicky“ heißt es in der Beschreibung des Theaterstücks.

Genau so kommt es dann auch in die Schönberger Klassenzimmer. Vicky, die gar nicht so verkehrt ist, wird von Anfang an in der neuen Klasse gemobbt. Mit Nichtachtung, Sprüchen und dann auch über WhatsApp, über Facebook und mit Fotos und kleinen getunten Filmen im Internet. Schnell wird auch den Schönberger Schülern klar. Es kann jeden treffen! Das berührt. Gefangen in dem Theaterstück hören sie Eirik Behrendt aufmerksam zu. Dieser schlüpft in unzählige Rollen, spielt abwechselnd Vicky, ihre Eltern, den Lehrer, den Bruder, den vermeintlichen Freund, die Klassenkameradinnen, den Polizisten und mehr. Alles mit einer herausragenden Sprache, Gestik und Mimik. Eine großartige schauspielerische Leistung. Das honorieren die Schönberger Schüler mit einem lang anhaltenden Applaus, sicherlich auch erleichtert, dass Vicky bei ihrem Suizidversuch noch rechtzeitig gefunden wird und nach ihrer vollständigen Gesundung eine beeindruckende Zivilcourage zeigt. Man kann, muss und soll sich wehren, auch gegen Mobbing.

Im Anschluss an die Vorführung haben die Schönberger Schüler dann auch Zeit, sich im Gespräch mit dem Schauspieler über Cyber-Mobbing zu unterhalten. Schnell wird klar, dass den Jugendlichen bereits ähnliches auch schon mal widerfahren ist. „Schrecklich, was Menschen mit Menschen so machen“, „das war sehr realitätsnah“ und „man muss bei Problemen immer persönlich und nicht über soziale Netzwerke miteinander reden“ ist da in der anschließenden Gesprächsrunde von den Schülern zu hören.

Schönbergs neuer Schulsozialarbeiter Sven Grapatin hat das Theaterstück an die Schule geholt und damit einen wertvollen Beitrag zum täglich auch in der Schule schwieriger werdenden  Umgang mit sozialen Netzwerken geleistet. „Viele der Probleme, mit denen ich mich hier an der Schule beschäftige, fangen in den sozialen Netzwerken an. Da war es mir wichtig, gegenzusteuern und die Schüler für die Thematik zu sensibilisieren. Ein großes Dankeschön an die Fördersparkasse, das Kinder- und Jugendhaus und den Kreis Plön, die das Projekt mit unterstützt haben“, sagte Sven Grapatin. (Lü)

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