GSP-Unterricht "op platt".

Unterricht „op platt“ kam an der GSP gut an

Mit dem ersten schulinternen niederdeutschen Vorlesewettbewerb an der Gemeinschaftsschule Probstei in Schönberg (GSP), der vor fast 150 Fünftklässlern von Tatjana Schlegel, GSP-Lehrkraft in Ausbildung, in der Pausenhalle ausgerichtet wurde, erweiterte die GSP-Deutschfachschaft das attraktive Schulprofil um einen gewichtigen, regionalen Baustein. „Plattdüütsch“ kam nämlich richtig gut an bei den jungen Vorlesern und Zuhörern und ganz besonders auch bei der hochkarätig besetzten Jury des Wettbewerbs. Die bestand aus dem Probsteier Urgestein Hanna Kempfert, dem ehemaligen Amtsvorsteher Hagen Klindt, GSP-Deutschlehrer Willi Colmorgen und GSP-Schulleiter Wolfgang Wittmaack, alle vier sind natürlich „native plattdüütsch speaker“.

Das Niederdeutsche oder auch Plattdeutsche ist die angestammte Sprache in Norddeutschland.

Bis zum Ausgang des späten Mittelalters kannte die Region neben dem Latein der

Gelehrten nur eine Sprache, das Niederdeutsche/Plattdeutsche. Erst im Laufe der Zeit wurde das Hochdeutsch zu Gemeinschaftssprache der Bevölkerungsmehrheit im Norden. „Schule sollte erfolgreich dazu beitragen, dass das Niederdeutsche kein Idiom mehr ist, das

man naserümpfend in der rückständigen Provinz lokalisiert und in der Seniorengeneration. Sie

sollte dafür Sorge tragen, dass das Plattdeutsche aus der Nische wieder in die Mitte gerückt

wird und im alltäglichen Umgang lebendig bleibt, damit Schülerinnen und Schüler, wenn sie

das Plattdeutsche hören, ein Stück Heimat und Geborgenheit erfahren und ihre Identität in

einem ganz umfassenden Sinn erleben“, heißt es da im Lehrplan des Landes Schleswig-Holstein und seit einem Jahr gibt es landesweit mehrere Grundschulen, an denen Plattdeutsch sogar wieder als Unterrichtsfach eingeführt wurde.

An der GSP in Schönberg macht sich die junge Lehrkraft in Ausbildung, Tatjana Schlegel, nun für das Niederdeutsche stark. Mit ihrem Vorlesewettbewerb der Fünftklässler hat sie da ein erstes gewichtiges Ausrufezeichen gesetzt. „Der Vorlesewettbewerb bietet eine gute Möglichkeit, die Schüler fürs Erste an die Sprache heranzuführen und das Interesse zu wecken. Niederdeutsch wird schulisch oft sehr stiefmütterlich behandelt. Das kann man gerade als Schule in der Probstei ändern“, sagt Tatjana Schlegel. Gesagt-getan.

Prächtig geschmückt präsentiert sich die GSP-Pausenhalle am vergangenen Donnerstag, zwei wertvolle schmucke Probsteier Trachten gehören auch dazu. Sechs Schüler hatten sich in den klasseninternen Vorentscheiden durchgesetzt und mussten nun vor den fast 150 Mitschülern erneut ihr Können beweisen. Schnell legt sich bei den kleinen Nachwuchslesern die Aufregung, das Niveau wird nach und nach besser. Die vielen Zuhörer sind überaus angetan. Am Ende gewinnt mit Anna Dietrich aus der Klasse 5f von Deutsch- und Klassenlehrerin Sabine Zeis laut fachkundigem Urteil der Juroren „die eindeutig beste niederdeutsche Leserin“ den ersten Platz. Es folgen Erik Lage (5a), Svea Voege (5f) auf Platz zwei und drei und auf dem gemeinsamen vierten Platz Levin John (5d), Laura Sievert (5d) und Rika Sämer (5e). Alle sechs Teilnehmer wurden mit Buchpreisen ausgezeichnet, die vom GSP-Förderverein gesponsert wurden.

Der niederdeutsche Lesewettbewerb soll nach dem schönen Erfolg bei seiner ersten Auflage nun eine feste Größe an der GSP werden: „Das war heute großartig. Mit diesem Wettbewerb hat meine Kollegin Tatjana Schlegel eine goldene Spur für das Fach Deutsch gelegt. Die werden wir weiter verfolgen und den Wettbewerb fest installieren“, sagte Deutschfachleiterin Kerrin Wittmaack. (Lü)

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