GSP-Werkstattunterricht ist eine Erfolgsgeschichte

Schönberger Schüler entwerfen, bauen und gestalten ein Urnengrab. Werkstattunterricht an der GSP hat großen Praxisbezug.

Ihren Schulranzen zu Hause lassen können in diesen Tagen die 125 Schüler der achten Klassen und die rund 20 Schüler der Flex-Klasse der Gemeinschaftsschule Probstei in Schönberg (GSP). Sie tauschen für gut zwei Wochen ihre Federtaschen und Schulbücher mit Schaufeln, Schubkarren, Kochlöffeln, Verbandsmaterialien und Werkzeugen. In verschiedensten Einrichtungen im Kreis Plön und in der Landeshauptstadt Kiel steht für die GSP-Schüler der Werkstattunterricht auf dem Stundenplan. Finanziert wird der Unterricht mit Fördermitteln des Ministeriums, unterstützt werden die Berufswochen von Mitarbeitern des JAW-Plön/Koppelsberg.

Berufsfelderkundungen sind ein wichtiger Bestandteil des umfangreichen GSP-Berufsorientierungskonzepts, das Fachleiterin Maike Wuttke sehr erfolgreich entwickelt hat und das landesweit beispielhaft ist. „Der Werkstattunterricht ist ein ausgezeichneter Baustein, sich über verschiedene Berufsfelder zu informieren. Zudem ist in diesen Tagen auch eine Potentialanalyse angedockt ist, in denen den Schülern im Beisein ihrer Eltern die individuellen Stärken und Potentiale in Kombination mit geeigneten Berufen aufgezeigt werden“, sagt die engagierte GSP-Pädagogin.

In Schönberg untergebracht sind in diesen Tagen die Flexschüler und die Integrationsschüler des achten GSP-Jahrgangs. Sie schnuppern mit vielen Praxisanteilen in vier Berufsfelder rein. Ein besonderer Höhepunkt ist dabei der Bereich des Garten- und Landschaftsbaus, der in diesem Jahr ganz eng mit der Schönberger Friedhofsgärtnerei kooperiert.

„Die Friedhofsgärtnerei ist einer von sieben Teilbereichen des Garten- und Landschaftsbaus. Es ist ein abwechslungsreicher Beruf mit immer wieder neuen Herausforderungen. Der Umgang mit Menschen, Pflanzen, Maschinen und der Natur macht sehr viel Freude“, erklären Schönbergs Friedhofsgärtner Udo Schröder-Kantim und Friedhofsgärtner Holger Roggenbock (JAW) den Schönberger Schülern und verteilen gleich ein großes Kompliment, „ ihr macht hier in diesen Tagen einen ausgezeichneten Job.“

Entstanden ist nämlich während der Praxisarbeiten durch die Mitarbeit der Schönberger Schüler ein beeindruckendes neues Urnengrab für 16 Urnen mit ansehnlichen Bepflanzungen und einer Steinkante unter einer Buche. „Friedhofsbesucher haben uns schon angesprochen, ob diese neu entstandenen Urnengräber noch zu vergeben sind. Sie haben ihnen sehr gefallen“, freuten sich Kevin Kus und Kevin Bern aus der Flexklasse stellvertretend für ihre Schülergruppe.

Aber auch in den Pflegeberufen, die von Dennis Schlüter aus dem Kieler Uni-Klinikum praxisorientiert vorgestellt werden, den Hotelfach- und Hauswirtschaftsberufen unter der Leitung von Koch Olaf Heider, der mit seinen Schülern jeden Tag ein schmackhaftes Mahl für dreißig Personen kocht und täglich die Essenstische neu und geschmackvoll einrichten lässt und bei den holz- und metallverarbeitenden Berufen, die Bootsbauer und Erzieher Christoph Rede anleitet, zeigen die Schönberger Schüler viel Interesse und Einsatz.

„Wir haben einen großen Fachkräftemangel. Unsere Schüler erhalten in diesen Wochen einen guten Einblick in genau diese Berufsfelder. Sie sind hochmotiviert, merken, dass sie etwas können und sind sehr stolz, wenn sie sehen, was sie gebaut, gekocht oder sonst so geschafft haben. Sie gehen mit neuen Erfahrungen und sehr gestärkt aus diesen Wochen. Sind oft auch motivierter  am Schulabschluss zu arbeiten, weil sie häufig erkannt haben, wofür sie nun in der Schule lernen. Auch wir Lehrkräfte sehen unsere Schüler mal in einem anderen Kontext“, sagen Nadine Dibbern, Projektleiterin im JAW-Plön/Koppelsberg und Flex-Klassenlehrer Marco Sell. Auch GSP-Schulleiter Wolfgang Wittmaack zeigt sich vom Werkstatunterricht seiner Schüler beeindruckt. „Nicht jeder an unserer Schule macht ein Abitur. Wir denken, planen, gestalten und leben Schule für jeden Schulabschluss und jedes Berufsfeld. Das belegt auch dieser erfolgreiche Werkstattunterricht.“   (Lü)

 

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